Hier beschreiben wir die häufigsten Fragen im Vorstellungsgespräch und erzählen, wie optimale Antworten aussehen könnten. Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance, daher lieber schon im Vorhinein eine gute Antwortstrategie überlegen.
„Welches Verhältnis hatten Sie zu Ihren Vorgesetzten und Kollegen?“
Mit dieser Frage im Vorstellungsgespräch möchte das Unternehmen herausfinden, wie Sie mit Ihren Mitmenschen auskommen und umgehen. Anhand Ihrer Antwort erkennt er oder sie, ob Sie eher ein Teamplayer oder Einzelkämpfer sind, wie konfliktscheu oder konfliktfreudig Sie sind. By the way: Team- und Konfliktfähigkeit zählen heutzutage zu den Schlüsselqualifikationen, die Arbeitgeber von Ihnen erwarten!
Achten Sie bei Ihrer Antwort darauf, Ihren Vorgesetzten und die Kollegen auf keinen Fall schlecht zu machen. Über ehemalige Arbeitskollegen oder den Chef zu lästern ist ein absolutes K.O.-Kriterium bei Vorstellungsgesprächen. Stellen Sie sich als Person dar, die einen harmonischen Umgang mit seinen Mitmenschen pflegt. Wenn es in der Vergangenheit tatsächlich Probleme mit jemandem gab, dann können Sie ruhig zugeben, dass Sie nicht alle Kollegen und Vorgesetzten gleichermaßen persönlich geschätzt hast, Sie aber immer (erfolgreich!) versucht haben, auf sachlicher Ebene gut miteinander auszukommen und für Sie eine gute berufliche Zusammenarbeit stets wichtig war/ist. Insgesamt eine sehr wichtige und zweischneidige Frage bei der Sie aufpassen sollten, nicht in eine Falle zu tappen!
„Haben Sie sich noch bei anderen Firmen beworben?“
Mit dieser Frage wird Ihre Motivation überprüft. Ihr Gegenüber möchte wissen, wie ernst Sie die Stellensuche nehmen und wie intensiv Ihre Bemühungen um eine neue Arbeitsstelle sind. Gleichzeitig will man einschätzen, wie wichtig Ihnen dieses Vorstellungsgespräch ist. Ist dieser Job die erste Wahl oder nur zweitrangig?
Wenn Sie sich gerade in einer intensiven Bewerbungsphase befinden, können Sie das auch getrost zugeben. In Zeiten knapper Arbeitsplätze müssen Bewerber flexibel sein und ein aktives Bemühen um einen neuen Arbeitsplatz wird durchaus als positiv gewertet. Achten Sie aber darauf, bei Ihren Ausführungen nicht zu sehr ins Detail zu gehen. Gehen Sie kurz darauf ein, in welchen Branchen Sie sich noch beworben haben, Firmennamen oder die genaue Anzahl Ihrer Bewerbungen sollten Sie allerdings für sich behalten. Geben Sie Ihrem Gesprächspartner auf jeden Fall das Gefühl, dass dieser Job die erste Wahl ist und Sie ganz besonders an dieser Position interessiert sind (auch wenn es vielleicht nicht ganz der Wahrheit entspricht).
„Was interessiert Sie an dieser Position am meisten?“
Hier gilt es, sich zu profilieren und Ihr Gegenüber davon zu überzeugen, dass diese Stelle genau Ihren Vorstellungen und Kenntnissen entspricht. Es ist wichtig, sich auf Frage gut vorzubereiten. Überlegen Sie sich Gründe, die Sie an dieser Stelle anführen können. Sehen Sie dazu auf jeden Fall das Stelleninserat und auch die Website des Unternehmens erneut genauer an. Welche Aufgaben sprechen Sie besonders an? Besonders überzeugend wirkt es, wenn Sie bereits vergleichbare Aufgaben wahrgenommen haben. Dann können Sie mit Blick auf bisherige Tätigkeiten Punkt für Punkt nachweisen, dass Ihre Fähigkeiten den Anforderungen entsprechen. Was bei dieser Frage gar nicht gut kommt ist, wenn Ihr Interesse hauptsächlich dem Gehalt gilt. Das macht deutlich, dass Sie sich nicht wirklich mit der Position und dem Unternehmen auseinandergesetzt haben. Denn auch das möchte Ihr Gegenüber herausfinden: wie sehr haben Sie sich mit der Stelle beschäftigt und wie realistisch sind Ihre Vorstellungen gegenüber der ausgeschriebenen Position? Erfahren Sie hier mehr über Gehaltsverhandlungen:
Wir empfehlen neben dem Buch 111 Arbeitgeberfragen im Vorstellungsgespräch: Absichten erkennen, Pluspunkte sammeln, Stolpersteine vermeiden